In einigen Berufsschulen des Kantons Bern setzt sich das Duzen gegen das Siezen durch. Beispielsweise am Bildungszentrum für Wirtschaft und Dienstleistung in Bern (bwd): Dort wurde auf Anfang des Schuljahrs offiziell die Du-Kultur eingeführt. Das berichtet das Online-Magazin «Bärn Today». Die Umstellung werde von Lehrpersonen wie von Schülerinnen und Schülern positiv aufgenommen. Auch an der Schule für Holzbildhauerei in Brienz und an der Gartenbauschule in Hünibach habe sich die Du-Kultur etabliert. An der gibb Berufsfachschule Bern – der grössten Berufsfachschule im Kanton – werde die Umstellung in Erwägung gezogen. An der Technischen Fachschule Bern gelte aktuell eine flexible Regelung: Die Lehrpersonen entscheiden individuell, ob sie das gegenseitige Du anbieten oder nicht.
Die Gründe, die zur Du-Kultur führen, sind je nach Schule etwas anders gelagert. Am bwd hat die Einführung der neuen kaufmännischen Grundbildung zum Wechsel geführt. Die Lehrpersonen übernehmen unter den neuen Vorgaben vermehrt die Rolle als Lernbegleitende und Coachs. Das Du – so der bwd-Direktor – unterstützte dieses neue Rollenverständnis. Lehrpersonen und Lernende würden eher auf Augenhöhe kommunizieren. Andere Schulen betonen, dass mit dem Du eine angenehmere und kreativere Atmosphäre entstehe. Die Bildungs- und Kulturdirektion des Kantons Bern – so «Bärn Today» – mache keine Vorgaben. Der Entscheid, zur Du-Kultur zu wechseln, liege bei den einzelnen Schulen.