Fokus-Webinare – «Wir verbinden gezielte Wiederholung mit praxisorientiertem Lernen»

Sabine Gilgen ist Co-Leiterin Weiterbildung und Referentin bei berufsbildner.ch. Sie erklärt, wie Berufsbildende mit praxisnahen, interaktiven Fokus-Webinaren ihr Wissen vertiefen, ihre digitalen Kompetenzen stärken und aktuelle Herausforderungen gezielt angehen können.

Kathrin Kiener 

Sabine Gilgen, welche Themen decken die Fokus-Webinare ab und nach welchen Kriterien wählen Sie sie aus?
Zurzeit bieten wir fünf Fokus-Webinare an – zu den Generationen Z und Alpha, zu psychischer Gesundheit, zur KV-BiVo, zu digitalen Tools sowie zu Rechten und Pflichten in der Ausbildung. Die Themen entstehen aus den Feedbacks von Teilnehmenden und Referierenden und orientieren sich am Rahmenlehrplan sowie an Trends aus dem Bildungsbereich. Auch für Ausbildungsbetriebe bieten wir Themenvertiefungen an, die passgenau auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet sind.

Was beinhalten die Webinare und wie binden Sie die Teilnehmenden aktiv ein?
Die Teilnahme setzt den Besuch des 40-stündigen Berufsbildnerkurses voraus, auf den die Webinare aufbauen. Unser Konzept verbindet gezielte Wiederholung mit praxisorientiertem Lernen: Im Modul zur psychischen Gesundheit bearbeiten die Teilnehmenden Fallbeispiele in Kleingruppen. Bei den digitalen Tools entwickeln sie eigene Prompts, Podcasts oder KI-gestützte Lernzielkontrollen und wenden diese praktisch an. Unser Ansatz lautet: praxisnah vermitteln, sich austauschen und ausprobieren – nicht nur theoretisch weitergeben.

Sie bieten zusätzlich zum Berufsbildnerkurs den Berufsbildnerkurs Pro an, eine Kombination aus Grundkurs und Webinaren. Für wen ist dieses Angebot gedacht und was macht es nachhaltig?
Der Berufsbildnerkurs Pro richtet sich an alle, die eine Vertiefung einzelner Themen aus dem Grundkurs und mehr Raum für individuelle Fragen und Praxisthemen wünschen. Die Webinare lassen sich auch einzeln buchen, was zusätzliche Flexibilität ermöglicht. Der klassische Berufsbildnerkurs bietet nur begrenzt Zeit für individuelle Fragestellungen und die Behandlung von Alltagssituationen. Die Kombination aus Berufsbildnerkurs und vier Fokus-Webinaren über zwei Jahre hinweg sichert ein nachhaltiges Lernen. Herausforderungen können vertieft besprochen und praxisnahe Lösungen gemeinsam entwickelt werden.

Berufsbildende haben oft wenig Zeit – warum lohnt sich die Teilnahme an den Webinaren trotzdem?
Ein Webinar dauert nur vier Stunden und lässt sich gut in den Arbeitsalltag von Berufsbildenden integrieren, weil es online absolviert werden kann. Viele Berufsbildende besuchen den Berufsbildnerkurs zu Beginn ihrer Rolle. Die wirklich herausfordernden Fragen entstehen jedoch erst, wenn bereits Erfahrungen gesammelt wurden und konkrete Situationen auftreten. Hier setzen unsere Fokus-Webinare an. Sie bieten Raum für Austausch, Reflexion und praktische Vertiefung und geben mehr Sicherheit im Berufsalltag.

Apropos Berufsalltag: Wie stellen Sie sicher, dass das Gelernte direkt in die Praxis einfliesst?
Unsere Referierenden bringen langjährige Erfahrung in der Berufsbildung mit – sie wissen, worauf es in der Praxis ankommt. Die Teilnehmenden erhalten praktische Hilfsmittel wie Checklisten oder Leitfäden und tauschen sich über konkrete Herausforderungen aus ihrem Berufsalltag aus. Das Lernen voneinander ist zentral. Auch unsere Referierenden bilden sich regelmässig weiter, etwa zu KI oder Präsentationstechniken.

Welche Rückmeldungen erhalten Sie von Teilnehmenden – und welche Themen stossen auf besonders grosses Interesse?
Die Rückmeldungen der Teilnehmenden sind durchwegs positiv, denn die Berufsbildenden gewinnen Sicherheit im Berufsalltag. Besonders geschätzt wird der Austausch mit Gleichgesinnten aus verschiedenen Branchen. Grosses Interesse gilt den Themen digitale Tools und KI, da hier oft Unsicherheit besteht. Auch die psychische Gesundheit von Lernenden beschäftigt viele. Unsere Kurse sensibilisieren für frühe Anzeichen von psychischen Problemen und zeigen, wann professionelle Hilfe notwendig ist und welche Kontaktstellen es gibt. Ebenfalls gross ist das Interesse am Umgang mit den Generationen Z und Alpha – insbesondere an der Frage, wie diese Jugendlichen lernen und gut begleitet werden können.