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Berufsfachschulen 2020 – Ein konstruktiver Prozess der Neuverteilung

Angehende Fachleute Betreuung mit Fachrichtung Kinder sollen neu auch an den Schulen Berufs- und Weiterbildungszentrum BWZ Lyss, Berufsfachschule Langenthal und Bildungszentrum Interlaken BZI unterrichtet werden. Bisher wurden sie deutschsprachig ausschliesslich an der BFF – Kompetenz Bildung Bern beschult. Diese Regionalisierung der Schulstandorte erfolgt im Rahmen des Projekts Berufsfachschulen 2020.

Peter Brand

Angehende Fachfrauen Betreuung mit Fachrichtung Kinder im Berufsschulunterricht (Bild: BFF – Kompetenz Bildung Bern).

Deutschsprachige Jugendliche, die im Kanton Bern eine Ausbildung als Fachfrau/Fachmann Betreuung Kinder absolvieren, besuchen den Schulunterricht an der BFF Bern – unabhängig davon, ob ihr Lehrbetrieb im Mittelland, Seeland, Oberland oder Oberaargau ansässig ist. Die Berufsfachschule im Berner Monbijou-Quartier ist die einzige Ausbildungsinstitution. Sie ist seit Jahren das Kompetenzzentrum für diesen Beruf und verfügt über viel Know-how in der Ausbildung von Lernenden. Die BFF Bern führt zurzeit im ersten Lehrjahr 15 Klassen mit rund 370 Lernenden.

Drei zusätzliche Standorte

Diese Situation ist historisch gewachsen. Und sie soll sich nun ändern. Im Rahmen des Projekts Berufsfachschulen 2020 wurde die Zuteilung sämtlicher Lehrberufe im Kanton Bern auf die Schulstandorte analysiert und neu geordnet. Bei einigen Berufen mit stark sinkenden Lernendenzahlen wird die Zahl der Standorte reduziert. Beim stark wachsenden Beruf Fachfrau/Fachmann Betreuung mit Fachrichtung Kinder wird die Zuteilung regionalisiert beziehungsweise auf drei zusätzliche Standorte (BWZ Lyss, BFS Langenthal und BZI Interlaken) verteilt. Das Mittelschul- und Berufsbildungsamt MBA des Kantons Bern hat 2022 einen entsprechenden Projektauftrag erteilt. Ein Projektteam unter der Leitung von Heinz Salzmann, Direktor BFF Bern, arbeitet seither an dieser Aufgabe.

Arbeit in drei Teilprojekten

Im Teilprojekt überbetriebliche Kurse befasst sich das Team mit der Koordination der üK-Tage und der Schultage, im Teilprojekt Berufsfachschulen mit der Pädagogik, sprich dem Schullehrplan, den Lehrmitteln, der digitalen Unterrichtsorganisation sowie der Weiterbildung der Lehrpersonen. Im Teilprojekt Personal werden die Lehrpersonen an den verschiedenen Standorten bestimmt. Heinz Salzmann dazu: «Wir führten zuerst Gespräche mit allen unseren rund 40 Lehrpersonen und holten ihre Pläne und Wünsche ab. Anschliessend nahmen wir die Pensenplanung über alle vier Standorte hinweg vor. Mittlerweile ist klar, dass an jeder regionalen Schule mindestens eine Lehrperson unterrichten wird, die jetzt an der BFF Bern tätig ist».

Das Wissen erhalten

Für den Wissenstransfer sei das sehr wichtig. Denn dadurch sei sichergestellt, dass das bestehende Know-how am neuen Standort einfliesse und die reiche Sammlung an Unterlagen allen Lehrpersonen zur Verfügung stehe. Für Salzmann ist dies gewissermassen das Fundament des künftigen Unterrichts. «Alle sollen vom Bestehenden profitieren können», sagt er. «Letztlich geht es um das Wohl der Lernenden.» Salzmann freut sich über den fortgeschrittenen Projektstand und über die gute Zusammenarbeit in der gesamten Projektorganisation. «Alle Beteiligten arbeiten engagiert und konstruktiv auf die bestmögliche Lösung hin», betont er.

Startschuss im Sommer

Die konkrete Umsetzung erfolgt ab dem Schuljahr 2023/2024. Dann wird die BFF Bern noch zehn Klassen unterrichten. Die drei neuen Schulstandorte werden je zwei Klassen führen, das BWZ Lyss zusätzlich eine zweisprachige Klasse. Die Fachrichtung Menschen mit Beeinträchtigung bleibt weiterhin ausschliesslich bei der BFF Bern – ebenso die verkürzten Erwachsenenausbildungen für die Fachrichtungen Kinder sowie Menschen mit Beeinträchtigung.

  • Projekt Berufsfachschulen 2020

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