Lara Cinotti startete als Volksschullehrerin ins Berufsleben. Später wechselte sie die Stufe und leitet u. a. die Berufsbildung der BKW Gruppe. Heute ist sie Co-Leiterin Weiterbildung und Referentin bei der berufsbildner.ch AG. Im Berufsbildungsbrief macht sie «ganze Sätze».
Rolf Marti
Wäre ich nicht Lehrerin geworden, hätte ich eine Lehre als …
Polygrafin absolviert. Heute würde ich Schreinerin oder Mediamatikerin lernen.
Ich habe mein Arbeitsgebiet von der Volksschule in die Berufsbildung verlegt, weil …
ich meinen Erfahrungshorizont erweitern wollte und «lebenslanges Lernen» für mich keine Floskel ist.
Berufsbildung ist nicht alles, aber ohne Berufsbildung …
würde mir die berufliche Passion fehlen. Bildung ist meine Berufung. Ich werde ihr mit grosser Wahrscheinlichkeit bis zur Pensionierung treu blieben … (lacht).
Wenn ich einen Kurs oder einen Ausbildungsgang leite, begrüsse ich die Teilnehmenden mit den Worten:
«Guten Morgen und herzlich willkommen» … (schmunzelt).
Die aktuell grösste Herausforderung für Berufsbildende sehe ich darin, dass …
die Anforderungen ständig steigen. Deshalb sollten wir die Ausbildungsverantwortlichen in den Lehrbetrieben besser qualifizieren. Denn: Berufsbildung darf keine Nebensache sein.
Das nächste grosse Thema, das auf Berufsbildende zukommt, ist …
der Fachkräftebedarf. Wir müssen Wege finden, weniger leistungsstarke Jugendliche zu anspruchsvollen Berufsabschlüssen zu führen, ohne das Anforderungsniveau eines EFZ- oder EBA-Abschlusses zu senken.
An der Generation Z schätze ich besonders, dass sie …
direkt, offen und authentisch kommuniziert. Das ist zuweilen eine Challenge, erweitert aber den eigenen Horizont.
Das Schwierigste an der Kommunikation mit Lernenden ist, dass …
man sich manchmal missversteht. Aber das ist mit allen anderen Generationen nicht anders … (lacht).
Am meisten freut mich, wenn Teilnehmende am Schluss einer Ausbildung sagen:
«Uff, du hast mich herausgefordert. Aber ich werde künftig einiges anders machen».
Zur Person
Lara Cinotti ist im Besitz einer gymnasialen Matura, eines Lehrdiploms für die Primar- und Sekundarstufe 1, eines Masters of Science in Berufsbildung und der SVEB I- und II-Diplome. Sie arbeitete als Klassenlehrerin und als Berufsbildungsverantwortliche in verschiedenen Unternehmen. Zurzeit ist sie für die berufsbildner.ch AG tätig. Daneben hält Lara Cinotti als Selbstständigerwerbende Fachreferate, berät Firmen rund um die Professionalisierung der Berufsbildung und coacht Berufsleute aus dem Bildungswesen.
Jede Woche erscheint in Berner Tageszeitungen der «Einsteiger» – ein redaktioneller Beitrag zu den Themen Berufswahl, Berufsbildung, Mittelschulbildung, Weiterbildung.
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